Politik

UNHCR meldet neuen Flüchtlingsrekord

UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) in Genf
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - 68,5 Millionen Menschen haben sich Ende 2017 weltweit auf der Flucht befunden. Das teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in einem Bericht mit.
Die Institution meldete nach einer Steigerung um 2,9 Millionen Menschen gegenüber dem Vorjahr einen Rekord bei den Vertriebenenzahlen. Im Schnitt wurde 2017 alle zwei Sekunden ein Mensch vertrieben. Dabei werden die Geflüchteten zu 85 Prozent von Ländern des globalen Südens aufgenommen, welche meist nur geringe Möglichkeiten zur Sorge für die aufgenommenen Menschen haben. Die größten Ursachen für Vertreibung waren im vergangenen Jahr die Krise im Kongo, der Krieg im Südsudan sowie die Flucht von Hunderttausenden Rohingya-Flüchtlingen aus Myanmar nach Bangladesch. Insgesamt stammen die meisten Vertriebenen weiterhin aus den Ländern Syrien (6,3 Millionen), Afghanistan (2,6 Millionen) und Südsudan (2,4 Millionen). Das UNHCR forderte ein neues globales Abkommen für die Flüchtlingshilfe. "Wir befinden uns an einem Wendepunkt, an dem Erfolg bei der weltweiten Bewältigung von Zwangsvertreibungen einen neuen und umfassenderen Ansatz erfordert als bisher, damit Länder und Gemeinschaften damit nicht allein gelassen werden", sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi. Hoffnung mache ein neuer globaler Pakt für Geflüchtete, der eine engere internationale Zusammenarbeit anstrebt und in wenigen Monaten von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen werden könnte.
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